Caesar Looper - das erste Video
Vor ca. 15 Jahren entdeckte ich SuperCollider und war fasziniert. Schon nach kurzer Zeit war mir klar, dass ich eine eigene Live Looping Software programmieren wollte. Es folgten viele Anläufe und rund ein halbes Dutzend Prototypen.
Vor einem Jahr dann hatte ich die Idee, mein Lieblings-Live-Looping Plugin Augustus Loop in SuperCollider zu reverse-engineeren. Dank eines in der Bedienungsanleitung enthaltenen, ausgezeichneten Flussdiagramms und mit ein bisschen Fantasie gelang mir das einigermaßen. In vielerlei Hinsicht kann mein Klon mit dem Original nicht mithalten, aber er funktioniert ziemlich gut.
OS, der Autor von Augustus Loop ermutigte mich, den Code zu veröffentlichen. Also ist er jetzt öffentlich:
https://github.com/X2theL/CaesarLooper
Aber das war erst die halbe Miete. Ich wollte ja etwas, auf dem ich auch mit den Füßen rumtrampeln kann, und ein Laptop mit Audio Interface und Fußschalter mit all dem dazugehöigen Kabelwirrwarr wollte ich nicht verwenden. Also bestellte ich mir zu meinem schon vorhandenen Beaglebone Black Entwicklerboard ein Audio Cape namens Bela. Nach langer Suche fand ich schließlich auf Ebay ein altes Boss ME-5 Gitarreneffektboard mit 5 Fußschaltern und genug Platz innendrin für das Bela Board. Und da ich keine Ahnung von Elektronik habe, bat ich meinen Freund Madguitarmarr, der davon eine Menge Ahnung hat, um Hilfe. Madguitarmarr rockte auf ganzer Linie und lötete mir meinen Traumlooper schließlich zusammen.
Es folgten noch einige Wochen Anpassung und Bug Fixes. Jetzt fehlen immer noch ein oder zwei Funktionen, aber im Großen und Ganzen funktioniert alles so wie geplant.
Caesar Looper lässt sich am ehesten mit dem alten Gibson Echoplex vergleichen und eignet sich besonders gut, wenn man wie ich live-looping-technisch weniger auf Ed Sheeran und mehr auf Andre LaFosse steht. Avant-Garde-Shit halt.
Jetzt muss ich nur noch lernen, richtig mit dem Ding umzugehen.
Trotzdem habe ich schon mal ein erstes Video gemacht: